Navigation à voile


bateau à moteur


bateau à fond de verre


sport aquatique

Segel Report - Törn 2013

Rhodos - Karpathos - Nisiros - Kos - Symi - Rhodos

 

Samstag, der 2. November 2013

Endlich ist es soweit:

Der traditionelle, langersehnte Abschlusstörn auf unserer Bavaria 46 Cruiser steht unmittelbar bevor. Nach einigem Hin und Her und unter Berücksichtigung der Wetterlage steht der Kurs fest:

Start zum Sonnenaufgang vom Heimatstrand Kiotari , Kurs: 231° Richtung Karpathos, Wind 2-3 bft WNW

Crew: Natascha, Bärbel, Graham, Ross; Skipper Burkhard

Alle sind superpünktlich und gut gelaunt! Also Kommando "Anker Hoch" und Segel gesetzt.

Es dauert nicht lange und "Kaffeetante" Natascha sorgt dafür, dass wohlgefüllte, dampfende Pötte die erste Runde machen.

Unter Vollzeug segeln wir entspannt an der Ostküste entlang. Vorbei an Plimiri, vorbei an unserem Hawaii Strand, der häufig Ziel unserer Tagescharter ist. Drei Stunden später lassen wir Rhodos hinter uns mit Kurs auf Pigadia, der Hauptstadt von Karpathos.

Einmal raus aus dem Windschatten von Rhodos frischt der Wind merklich auf und die ersten Schaumkronen werden sichtbar. Mit gerefften Segel, guter Schräglage, fetziger Welle und mit 9 Knoten "Fahrt über Grund" genießen wir jede Minute an Bord.

Hin und wieder kommt die Gischt hoch über das Vordeck. Endlich! Lange darauf gewartet!

Bis auf einige Frachter und Containerschiffe die sich, wie es scheint, in Zeitlupe bewegen und unseren Kurs kreuzen, sind wir allein in der Südägäis. Zum Zeitvertreib hole ich den Peilkompass hervor und wir peilen die dicken Pötte an, ob nicht doch zufällig einer auf Kollisionskurs liegt.

Am frühen Nachmittag zeigen sich dann zum ersten Male die bizarren Umrisse von Karpathos. Erst mehr oder weniger schemenhaft, sind es vielleicht doch nur Wolkenformationen? Dann aber die Gewissheit: Es muss die Insel sein!

Nach zurückgelegten 50 Seemeilen kommen wir schließlich gegen 16.00 Uhr in Pigadia, Karapthos an. Bis auf eine kleine Hanse mit finnischer Besatzung sind wir die einzigen Segler im Hafen. Genug Platz also, um am Anleger längsseits zu gehen. Der Wind hat zwar nachgelassen, aber die Bucht von Pigadia ist bei nördlichen Winden doch relativ ungeschützt und dementsprechend unruhig ist auch das Wasser. Ein wenig kniffelig ist die Sache schon, aber der Anleger klappt reibungslos.

Zuerst die Pflicht: Anmelden bei der lokalen Hafenpolizei und entrichten der Liegegebühr für eine Nacht in Höhe von unglaublichen 2,80 Euro inklusive Wasser.

Dann das Vergnügen: das erste Heineken am ersten Etappenziel. Grahams Kommentar: "This one didn´t touch the side!"

Im Anschluss ans Heineken kommt Graham wie üblich seiner Verpflichtung als Restaurant-Spion nach. Wie sich schon auf vorherigen Törn herausstellte, hat Graham einfach die beste Gourmet-Nase der "Boheme Besatzung". Seine Tipps bezüglich der allabendlichen Restaurantwahl sind unübertroffen. Nach einem leckerem Abendessen mit dem üblichen Ouzo als Nachbrenner wird an Bord noch ein wenig geklönt und dann geht es zeitig in die Kojen.

Sonnstag, der 3. November 2013

Früh an Deck traue ich meinen Augen nicht. Natascha und Mutter Bärbel sind schon auf den Beinen, beziehungsweise im Wasser, um 6.30 Uhr im November!

Kleines Frühstück an Bord, Leinen los und auf geht’s entlang der Küste Richtung Norden. Der Wind ist schon gewöhnungsbedürftig, einmal kaum zu spüren, also auch kaum Fahrt, und im nächsten Augenblick kommen Fallböen mit 25 Knoten von den Bergen herunter.

Unser Ziel heißt Diaphani, eine kleine Ortschaft mit Schutzhafen im Norden der Insel. Von dort aus hat man Zugang zu dem angeblich schönsten Dorf in der Ägäis "Olympos" Wie sich später herausstellte, ist Olympos auch das Heimatdorf unserer "Pizzachefin" Poppi von Sergios Pizza Restaurant in Gennadi.

Die knappen 15 Meilen sind schnell abgesegelt und gegen Mittag laufen wir in Diaphani ein.

Als einzige Yacht im kleinen Hafen können wir wieder bequem längsseits gehen. Das ist einer der Vorteile, wenn man nach der Saison auf Törn geht. Wir haben gerade die Leinen festgemacht und schon steht Giorgos neben uns. Er erzählt uns, dass er aus Diaphani stammt, aber in die USA ausgewandert sei. Jetzt besucht er sein Dorf gelegentlich, um seine Familie zu sehen. Giorgos organisiert in Windeseile einen klapprigen Kleinbus, der uns für wenig Geld hoch in Gebirgsdorf Olympos bringen soll.

Der Mercedes Transporter hat sicherlich schon bessere Zeiten erlebt, aber er bringt uns zuverlässig, wenn auch mit protestierenden Getriebe, die Serpentinen hinauf zum Dorf.

Und wirklich, der erste Anblick des an die Berghänge geklebten Dorfes ist beeindruckend.

Unser Spaziergang durch die engen Gassen von Olympos übertrifft unserer ersten Eindruck . Wirklich ein wunderschönes Dörfchen mit sehr viel Liebe zum Detail. Blitzsauber und ohne (gut für uns) weitere Touristen. Fast an jedem Haus findet man den byzantinischen Doppeladler. Einmal aus Holz geschnitzt, ein anderes Mal als Stuckarbeit am Giebel des Hauses. Viele Häuser sind liebevoll mit einer oder mehreren Bordüren farblich verziert. In dem Dorf-Kafeneon stellt man uns Jannis, den Schuster des Dorfes vor, der die kleine Werkstatt seiner Vorfahren weiterführt. Als der Letzte in seiner Familie fertigt er immer noch mit dem gleichen Werkzeug das traditionelle Schuhwerk an, wie vor vielen Jahren schon sein Großvater. Obwohl es Sonntag und Ruhetag ist, öffnet er stolz sein kleines Reich, um uns seine Kunstwerke zu zeigen. https://www.youtube.com/watch?v=vWjvrLEU-YI

Nach unserer Rückkehr zum Hafen bleibt noch etwas Zeit zur Erkundung eines Restaurants in Diaphani. Für das leibliche Wohl muss ja schließlich auch gesorgt werden.

Der Blick auf den Wetterbericht verheißt leider nichts Gutes für die Wochenmitte. Starke Südwestwinde mit heftigem Regen! Ein gemeinsamer Blick auf die Karte und unser Entschluss steht fest. Morgen segeln wir zuerst zur Vulkaninsel Nisiros und dann für die Schlechtwetterperiode weiter zur Marina auf Kos.

Montag, der 4. November 2013

Nach Bärbels schon traditionellem Frühbad und einem gesundem Frühstück nehmen wir Kurs 358° auf Nisiros. Vorbei geht es bei leichtem bis mäßigem Nordwest Wind an den Inseln Antithilos und Thilos.

Am Nachmittag um 16.15 Uhr und nach weiteren 55 Meilen laufen wir in den kleinen, malerischen Hafen "Paloi" auf Nisiros ein. Wie erwartet, liegen nur wenige Yachten im Hafen. Eine davon kommt mir allerdings bekannt vor. Relativ kurzer Mast, doppeltes Vorstag, gelbe Aufbauten, Alurumpf. Das kann nur Klaus sein, ein Bekannter von Rhodos! Und tatsächlich, da steht er auch schon winkend am Kai und nimmt die Leinen an.

Natascha und Bärbel mieten sich ein Auto und brechen zum noch aktiven Vulkan auf. Graham, Ross und ich hatten schon im vergangenen Herbst den Krater besucht und daher bleiben wir dieses Mal zurück an Bord, um mit Klaus ein wenig zu fachsimpeln. Klaus ist von Beruf Schiffselektroniker und hat immer Supertipps auf Lager, die man gerne mitnimmt. Momentan ist Klaus mit "Frauencrew" unterwegs. Mit seiner Lebensgefährtin und ihrer Schwester segelt er die Inseln der Südägäis ab um dann zum Abschluss der Saison auf Leros seine Yacht für den Winter ins Trockendock zu holen. Der Winter verbringt Klaus in seinem Haus in Frankreich.

Ein Blick auf den Krater des Vulkans. Der Abstieg in den Krater ist schon spannend!

Überall blubbert und brodelt es. Der typische Gestank des Schwefels nach faulen Eiern ist schon richtig gewöhnungsbedürftig. Auch die Temperatur nimmt während des Abstiegs ständig zu. Ein Besuch dieser Mondlandschaft ist wirklich zu empfehlen und sehr eindrucksvoll.

Wie schon im letzten Jahr kehren wir zum "Dinner" in Vickys Restaurant ein. Sie hatte uns schon bei unserem Besuch im November 2012 mit ihren Leckereien verwöhnt und mit Tüten voll von eigenen Orangen entlassen. Auch diesmal überlegen wir nicht lange und kehren wieder bei ihr ein. Erstaunlich, dass sie sich nach einem Jahr und einigen hundert Gesichtern später wieder, zumindest an Ross, erinnern konnte. Das spricht zweifelsohne für Ross.

Relativ früh, aber nicht ohne den üblichen "Good-night-drink", fallen wir in die Kojen.

Dienstag, 5. November 2013

Der Morgen erwartet uns mit tiefen Regenwolken und einer leichten Brise aus Südwest. Also Motor an, Leinen los und auf dem schnellsten Weg nach Kos. Selbst der relative geschützte Hafen Paloi scheint mir nicht sicher genug, um problemlos einen Südsturm abzuwettern. Klaus hat sich kurzfristig dazu entschlossen, mit seiner Damen-Crew nach Symi aufzubrechen, oder noch besser zur Bucht von "Panormitis", sicher ist sicher.

Der angekündigte Regen lässt nicht lange auf sich warten. Erst nur leicht, aber dann knallt es in Strömen auf unser Sonnendach. Also Ölzeug raus und durch!

Ohne jeglichen Wind und mit Hilfe des Jockels erreichen wir gegen 15.00 Uhr die moderne Marina von Kos. Ich setze einen Funkspruch ab und kurze Zeit später werden wir von den freundlichen und sehr professionellen Marinieros zu unserem Liegeplatz begleitet.

Jetzt kann das Schlechtwetter von mir aus kommen. Wir sind im sicheren Hafen!

Nach einem "Kos Begrüßungsdrink" und nach Erledigung der üblichen Formalitäten geht’s gleich los zur ersten Landerkundung.

Zwei Dinge fallen uns sofort auf: Es gibt tatsächlich richtige, markierte Radwege hier in Kos Stadt. Und es ist erstaunlich sauber! Kein Müll, kein achtlos beiseite geworfener Frappebecher wie wir es von Rhodos her kennen, alles sauber und ordentlich.

Für den historisch interessierten Besucher ist Kos eine wahre Fundgrube. Hinter jeder Ecke entdeckt man eine Ausgrabungsstätte, antike Riesenklötze zu einer Mauer aufeinandergetürmt und hier und da zeugt ein altes Minarett von der vergangenen Herrschaft der Türken.

Wir besuchen auf dem Rückweg noch einen riesigen "Agora". Eine Art Supermarkt nur für besondere Früchte und Gewürze. Das Angebot ist unglaublich. Eine riesige Auswahl an Curry, Pfeffer, Meersalz, getrockneten Nelken, Basilikum, Rosmarin, und, und, ……

In einer der kleinen Seitengassen, nahe bei dem alten Stadthafen, entdeckt Graham, unser "Törngourmet", das Restaurant für den kommenden Abend. Von außen recht unscheinbar, von innen pieksauber und liebevoll gedeckt in Erwartung der abendlichen Kundschaft. Und es war gut, sogar sehr gut! Leider habe ich den Namen vergessen.

In der Nacht meldet sich der erwartete Südsturm und legt mit aller Kraft los. Die Wanten heulen, gemischt mit einem Stakkato der Großfalls, welche mehr oder weniger rhythmisch an die Masten schlagen. Dazu kommt das Prasseln der Regentropfen, das an einen nicht enden wollenden Trommelwirbel eines Fanfarenzuges erinnert.

Mittwoch, 6. November 2013

Am Morgen zeugen einige feuchte Stellen im Boot von undichten Decksluken. Kein Wunder nach den Wasserfällen! Da werde ich wohl in einige Dichtungen investieren müssen.

Wir mieten uns ein Auto, um den Tag zur Inselerkundung zu nutzen. Eigentlich wollten wir für einen Tag nach Bodrum übersetzen, um der Türkei einen Besuch abzustatten. Leider hatten die üblichen Fähren aber schon ihre Winterquartiere aufgesucht. Der wieder einsetzende Regen kann uns allerdings nicht aufhalten und es geht los Richtung Süden.

Wir fahren an Mastichari vorbei. Mal in der Inselmitte, mal an der Küste entlang führt uns die Straße runter bis zum Süden der Insel. Am kleinen Hafen von Kamari drehen wir um. Ähnlich wie auf Rhodos hat auch hier der Tourismus das Bild geprägt. Entlang der Küstenlinie Hotel- und Apartmentanlagen in allen Größenordnungen.

Auf halben Weg legen wir in Kardamenna einen kurzen Stopp ein, um uns die Beine zu vertreten und um vielleicht ein noch offenes Kafenion zu finden. Graham überrascht uns mit der Mitteilung, dass Ross und er schon einmal hier in Kardamenna Urlaub gemacht haben. Damals, als er noch jung und hübsch war....!

Nach kurzer, erfolgreicher Suche sitzen wir geschützt vor dem peitschenden Regen und genießen einen exzellenten Kaffee. Giorgos, der Eigentümer, setzt sich zu uns und erzählt von vergangenen Zeiten.

Trotz des schlechten Wetters hatten wir einen interessanten Tag, der uns unsere Nachbarinsel Kos ein wenig näher gebracht hat.

Das Timing passt auch und wir sind rechtzeitig zurück zum Dinner. Graham und Ross müssen noch schnell unter die, bei ihnen nicht wegzudenkende, allabendliche Dusche. Dann umziehen und fertig! Der Rest der Crew hatte für heute genug "Nasses" von oben abbekommen und marschiert ohne weitere Reinigungsmaßnahmen mit in Richtung Altstadt. Wir gehen kein Risiko ein und es geht auf direktem Weg in das Restaurant vom Vorabend. Besitzer und Chef Jannis übertrifft sich wieder selbst mit einer fantastischen Auswahl an Vorspeisen.

Donnerstag, 7. November 2013

Leider hat sich das Wetter auch heute noch nicht beruhigt. Der Wind hat zwar nachgelassen, aber die See ist noch ziemlich aufgewühlt und sieht nicht besonders einladend aus. Wir haben ja Zeit, es drängt uns keiner! Die einen starten zum Shoppen, die anderen (Graham und ich) rücken den Dichtungen der Decksluken zu leibe.

Abendessen diesmal auf Italienisch! Ein kleines, aber feines Restaurant in der Nähe der Marina lädt ein, die Tradition der bisher üblichen griechischen Restaurants zu brechen.

Superidee! Tolle Pasta und ein sehr nettes, italienisches Ehepaar als Eigentümer, die uns als ihre einzigen Gäste an diesem Abend mehr als verwöhnten. Ein Törn in der Nachsaison ist einfach unschlagbar entspannt und persönlich.

Freitag, 8. November 2013

Der Sturm ist vorbeigezogen und das Wetter klart auf. Also verabschieden wir uns von der Marina Kos, bedanken uns für den guten Service, Leinen los und auf geht’s Richtung Symi.

Der Wind steht gut, endlich können wieder segeln! Also hoch mit dem Tuch und unter Vollzeug geht es auf Südkurs Richtung türkische Küste. Wir segeln eine Weile parallel mit einer kanadischen Yacht, welche nach einer Weile dann Richtung Karpathos und Kreta abdreht.

Nach 2 Stunden Raumschotkurs und vorbei an der Bucht von Buyuk, ändern wir den Kurs auf 089°, Richtung Symi. Bei anhaltendem Nordwind mit Böen über 23 Knoten geht es mit Siebenmeilenstiefeln auf die schmale Durchfahrt zwischen Symi und der unbewohnten kleineren Insel Nimos zu. Es ist immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis, diese schmale und relativ flache Passage zu durchlaufen. Kein Problem für unsere Bavaria mit ihrem Tiefgang von 1,85 m. Aber dieses Mal steht Graham doch als Ausguck am Bugkorb. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben viel Treibholz ins Meer gespült. Teilweise treiben ganze Baumstämme mit der Strömung Richtung Symi. Alles geht gut, souverän manövriert uns Graham um die Hindernisse und eine Stunde später legen wir an meinem Lieblingsplatz neben dem freistehenden Uhrturm im Hafen von Symi an. Für mich der beste Platz mit Blick auf die wunderschöne Ortschaft mit ihren pastellfarbenen, sorgfältig restaurierten Fassaden. Und im November ohne den sonst obligatorischen Lärm.

Der übliche "4 o´clock-Drink" und der nachfolgende Spaziergang durch die Gassen von Symi sind schon beinahe Tradition und immer wieder schön.

Da an diesem Wochenende die "Panagiri Panormitis" stattfindet und erwartungsgemäß alle Restaurants an diesem Abend überlaufen sein werden, gehen wir auf Nummer sicher und reservieren uns einen Tisch bei "Mummys Cooking", einem erstklassigem Restaurant direkt am Pier mit langer Tradition.

Gerade fertig umgezogen zum dinnieren, nähert sich ein Uniformierter unserer Yacht und empfiehlt uns, den Liegeplatz zu verlassen, da in wenigen Minuten die BlueStar2 neben uns anlegen wird und die Turbulenzen von Bug- und Heckstrahl dieser Riesenfähre wohl nicht in unserem Sinne sind.

Kurz entschlossen werfen wir die Leinen wieder los und gehen auf die Suche nach einem geeigneten Platz im Hafeninneren. Da das Ankern in Symi auf Grund des recht steil abfallenden, steinigen Untergrundes nicht besonders beliebt ist, bleibt nur die eleganteste Lösung: nämlich direkt vor dem von uns gebuchten Restaurant anzulegen. Platz ist ausreichend vorhanden und siehe da, vor uns entdecken wir einen alten Bekannten, der heute Morgen ebenfalls mit seiner Motoryacht aus Kos ausgelaufen ist.

Jetzt nur nicht vor dem voll besetzten Restaurant und unter den kritisch beobachteten Augen der versammelten Mannschaft das Anlegemanöver versauen!! Alles klappt und unser Freund von der amerikanischen Yacht nimmt die Leinen entgegen mit den Worten: "Hey guys! Where you have been? Waiting for you all day long”!! Witzig, der nun wieder mit seinen 1.000 PS unter der Haube!

Wie erwartet ist das Essen ein absoluter Hochgenuss und nach etlichen Getränken geht nun auch der letzte Abend unseres Herbsttörns 2013 dem Ende entgegen.

Samstag, der 9.November 2013

Nach einer ruhigen Nacht brechen wir zeitig auf, um am frühen Nachmittag im Mandraki Yachthafen einzulaufen. Die letzten Meilen schiebt uns unser "Jockel" zuverlässig und unbeirrbar durch das spiegelglatte, nicht einmal durch eine kleine Brise gekräuselte Wasser Richtung Rhodos.

Um 15.00 Uhr heißt es zum letzten Mal für diesen Sommer: "Klar zum Ankern! Klar an den Heckleinen? Anker los!"

Und wer nimmt unsere Heckleine an? Natürlich Klaus, der den Sturm dann doch nicht auf Symi abgewettert hat, sondern in den Mandraki geflüchtet war. Zum Glück, wie er sagt, es war schon mehr als heftig!

Ich lasse meine Crew abholen, allerdings nicht ohne einen letzten "Goodbye-Drink" und alle sind sich einig: Nächsten Herbst heißt es wieder "Leinen los" und auf geht’s! Dann vielleicht zur Abwechslung Richtung Marmaris und entlang der türkischen Küste bis Fethiye?

Meine Crew wurde mittlerweile abgeholt, Ruhe ist eingekehrt und ich bleibe noch eine weitere, letzte Nacht an Bord, um die Segelsaison allein ausklingen zu lassen.

Montag morgen fahre ich unser Schiff dann rüber zum "Karnagio", dem Trockendock von Rhodos. Dort wird die "Boheme" auf Stelzen gelegt und über die Wintermonate auf den Sommer 2014 vorbereitet.